Gedanken zu „Veränderung“
Heraklit spricht: „Man steigt nicht zweimal in den selben Fluss,
weil das Wasser in steter Veränderung ist.
Doch unterliegen nur die Gewässer diesem Wandel?
Sind nicht auch wir von einem Moment auf den andern
nicht mehr die, die wir grad eben noch war`n?
Ach was, sagst du, wie sollten wir uns ändern in so kurzer Zeit?
wir sind aus fester Materie und nicht vergleichbar
mit Wasser und dessen Wandelbarkeit.
und dennoch bestreitest du nicht, dass du in zehn/fünfzehn Jahren
nicht mehr dasselbe Aussehen haben wirst
und die Blüte der Jugend viel zu früh schon zerbricht.
Deshalb, wann findet Veränderung in dir statt, wenn nicht jetzt?
Einatmen, ausatmen –
und du bist stofflich ein anderer wie grad eben zuletzt.
Doch wenn diese Gesetze gelten für alle Leute,
wer bin ich dann im gestern und heute?
Was hat das Kind aus Jugendtagen
noch gemeinsam mit dem Menschen in fünfzig Jahren?
Sind wir vielleicht doch weniger Wesen mit fester Bestimmung,
als vielmehr fliessende Energie mit Seele und Gesinnung?
Sie scheinen mal weniger, mal mehr durch die Menschenhülle.
und erstrahlen erst nach heilender Entwicklung in Fülle,
wenn der Mensch zu dem geworden ist, der er ist.
Drum, sei achtsam und nimm die Chance des Augenblicks wahr,
wähle Gedanken, Worte und Taten bewusst
und mache dir klar,
dass du damit nicht nur dich selber prägst, sondern auch
den Grundstein für deine zukünftigen Erfahrungen legst.
A. Stimmer