Wie Wasser sein
Ach könnt ich doch sein
wie das Wasser,
das den Bach durchläuft.
Mal tanzend auf Felsen,
mal unten hindurch,
mal breit im Gerinne,
und dann wieder fein.
Hier leise gluckernd,
dort spritzend
auf Stein.
Ganz ohne Murren
folgt das Wasser
seinem Weg,
der sich ihm zeigt
und selten grade geht.
Ach könnt ich doch sein
wie das Wasser,
das den Bach durchläuft.
Wie es fast zärtlich
über querende Äste streicht
und dann
nach der Schwelle
wieder kraftvoll
das nächste Talplateau erreicht.
Dabei stetig
und in seinem
ganz eigenen Takt
plätschert und singt
und alles, was es berührt,
zum Klingen bringt.
Ach könnt ich doch sein
wie das Wasser,
das den Bach durchläuft.
uneitel farblos
und doch
wechselt es stets sein Gewand
je nachdem,
wen oder was es bedeckt.
Und manchmal,
da schmückt es sich sogar,
ganz ohne zu prahlen,
mit dem Schönsten,
was die Natur erfand:
mit dem bunten Kleid
glitzernder Sonnenstrahlen.
A. Stimmer